Der Karneval oder Fasching ist die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit, die im christlichen Glauben auf das Osterfest vorbereitet. Im Karneval, oder auch Fasching genannt, wird ausgelassen gefeiert, getanzt und bunte Paraden abgehalten. In Deutschland, wo man den Karneval auch Fastnacht nennt, spielt dieses Brauchtum eine große gesellschaftliche Rolle.
Der Karneval in Deutschland
Als Hochburg des deutschen Karnevals wird oftmals das Rheinland bezeichnet. Dort beginnt der Fasching traditionell am 11.11. um 11 Uhr 11. Bis zum Rosenmontag stehen viele Städte und Gemeinden ganz im Zeichen des bunten Treibens. Es gibt zahlreiche farbenfrohe Faschingsparaden und Prunksitzungen mit den berühmten Büttenreden. In Deutschland haben sich einige Karnevalshochburgen herauskristallisiert. Zu den bekanntesten Zentren des regen Faschingstreibens zählen heute vor allem:
- Düsseldorf
- Köln
- Mainz
In Düsseldorf signalisiert der Hoppeditz den Beginn der närrischen Zeit. Rechtzeitig am 11.11. um 11 Uhr 11 erwacht diese Figur und steigt aus ihrem Senftopf heraus. Vor dem Rathaus hält der Hoppeditz schließlich seine traditionelle Eröffnungsrede und lädt den Oberbürgermeister zum närrischen Wortgefecht ein.
Zur gleichen Zeit eröffnen in Köln der Prinz, die Bauern und eine Jungfrau die Faschingszeit. Insgesamt 160 Karnevalsgesellschaften sorgen in Köln für zahlreiche Umzüge, Sitzungen und Bälle. Der Kölner Karneval zählt mittlerweile zu den größten Festen im deutschen Fasching.
Auch in Mainz beginnt der Fasching am traditionellen Datum. Dieser wird traditionell mit dem sogenannten Narrhalla-Marsch musikalisch eingeleitet.
Der Fasching in Bayern
In Bayern wird die närrische Zeit Fasching genannt. Hier spielt vor allem das Brauchtum eine große Rolle. Je nach Region unterscheidet sich dieses Brauchtum. Dazu gehört beispielsweise der Tanz der Marktweiber auf dem Viktualienmarkt in München. Dieser Brauch stammt angeblich aus den 1930er-Jahren. Weit älter ist jedoch der Hemadlenzenumzug im bayrischen Dorfen. Dort treibt man, in weißen Nachthemden, tanzend und singend den Winter aus. Gepflegt wird dieser Brauch immer an einem bestimmten Datum, nämlich am sogenannten „Unsinnigen Donnerstag“.